Wer war Adolph Kolping 1813 - 1865
Herkunft
Arme, aber geordnete Familienverhätnisse. In einer Schäfersfamilie, die im christlichen Glauben verwurzelt ist, wird er am O8.I2.1813 in Kerpen (5 Stunden Fußweg westlich von Köln) als das 4. von 5 Kindern geboren.
Schulbildung! Lehrer und Pfarrer: begabter Junge; kein Geld für höhere Schule.
Existenzsicherung durch erlernten Beruf: Schuhmacherlehre.
Vom Elternhaus geprägt: Familie als wichtiges Erziehungsziel Kolpings.
"Die Eltern sind das lebendige Buch, wonach die Kinder sollen und müssen erzogen werden."
Querdenker / Aussteiger
Der Schuhmacherlehrling und Schustergeselle liest Bücher, weitet seinen Horizont, sucht Weg zur höheren Bildung. Er reflektiert: "Raus aus dieser Volkshefe ...!"
Entscheidung gegen den Verbleib im Betrieb und Haus des Meisters: "im Gebet kniend mit dem Kreuz in der Hand", wie er später schreibt. Mit 23 Jahren auf das Gymnasium. Studium, der Theologie in München und Bonn, Traumziel Professor.
Als Seelsorger in Elberfeld lernt der Priester die Wirklichkeit der arbeitenden Bevölkerung erst richtig kennen.
Adolph Kolping wird aufmerksam auf die Gesellen um J. G. Breuer.
Soziales Engagement
1849 Gründung des Kölner Gesellenvereins mit 7 Gesellen.
Die Nöte der Menschen sehen und helfen - aus der christlichen Verwurzelung heraus.
Sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen:
Des Volkes Glück beruht auf persönlicher Tüchtigkeit, religiöser und bürgerlicher Tugend, seine Zukunft auf einer tüchtigen Jugend ... ( 1850)
Im Gegensatz zum Zeitgenossen Karl Marx, der die Strukturen verändern will, notfalls mit Gewalt, setzt Kolping auf den einzelnen Menschen. Er setzt auf menschliche Werte, nicht auf Gesetze.
"Zerbrecht euch die Köpfe über die beste Staatsmaschine, wie ihr wollt, ersinnt Gesetze, welche in ihrer klugen Bereicherung das ganze Altertum beschämen; solange nicht das Familienleben der übrigen Gesellschaft Würde und& Halt gibt, ... werdet ihr Wasser in ein Sieb tragen."
Konzentration auf eine Zielgruppe: Handwerkergesellen
- weg von der Straße: Geselligkeit
- berufliche und persönliche Bildung in christlicher Orientierung
- Heimat geben in der Gemeinschaft und im Kolpinghaus
Die Kirche darf die soziale Frage nicht ihren geschworenen Feinden überlassen ...
Gott tut dem Menschen nichts vor, was der Mensch selber leisten kann (1852)
Kolping initiert Selbsthilfe - Einrichtungen
- eigene Vereinskrankenkasse, Sparkasse
- gegenseitige berufliche Hilfestellung
- Mitverantwortung für Kath. Gesellenverein und Gesellenhospizium
Adolph Kolping hat einfache und klare Ziele:
- sei ein überzeugter Christ
- leiste Tüchtiges in deinem Beruf
- werde ein guter Familienvater
- sei ein guter Staatsbürger
"Solange die Menschen nicht gebessert sind, nützen äußere Reformen gar nichts" (1859)
Wer an Gott glaubt muß auch an die Menschen glauben! (vgl. Johannes Paul II: Der Mensch ist der erste Weg der Kirche.)
Berufliche Tüchtigkeit: geschäftlich / handwerklich und moralische Tüchtigkeit!
In sein gesellschaftliches Engagement muß der Mensch ethische Werte einbringen, letztlich auch sich selbst: "Willst du Menschen gewinnen, mußt du dein Herz zum Pfande setzen".
In zahlreichen Reisen begründet Adolph Kolping den Katholischen Gesellenverein in allen deutschen Ländern, auch in Österreich und in der Schweiz. Bei seinem Tod gibt es schon Gesellenvereine in den USA.
1865. Sein kath. Gesellenverein zählt schon 24.600 Mitglieder in 418 Ortsvereinen.